Eigentlich ist diese Wissen über den Zusammenhang von Blende, Schärfentiefe und Bokeh eigentlich Basiswissen eines zumindesten ambitionierteren Hobbyfotografen. Trotzdem ist es immer wieder interessant selber mal solch eine Blendenserie zu erstellen.
Ich habe es mittels einer Mohnblüte versucht. Leider kann ich nicht ganau die Blendenwerte nennen, weil das Objektiv keine Skalierung besitzt, das erste Bild ist bei Offenblende f1.5 und das letze bei geschlossener Blende f16-f22 gemacht worden. Da mir die Idee spontan kam, hatte ich auch kein Stativ dabei, so dass nicht alles immer an der gleichen Stelle auf dem Bild ist.
Aber das Wesentliche ist darauf zu beobachten. (Hinweis: Ich habe alle Bilder aus dem RAW Format entwickelt, keinen Weißabgleich und nur Autokontrast angewendet und anschließend das jeweilige Bild verkleinert)

Bild #1 — Offenblende f1.5 — Wir sehen ein weiches sanftes Bokeh. Die Schärfebereich ist sehr schmal, so dass der Vor- und Hintergrund unscharf dargestellt sind.

Bild #2 — Die Blende ist ein klein wenig mehr geschlossen — Es ist kaum eine Veränderung zu Bild #1 wahrzunehmen

Bild #3 — Wieder ist die Blende ein wenig mehr geschlossen worden. Die Blüte liegt nun im gesamten Schärfebereich, Die Unschärfekreise im Boke werden kleiner und der Hintergrund wird langsam deutlicher.

Bild #4 — Blende ein wenig weiter geschlossen, der Effekt aus Bild #3 verstärkt sich mehr. Das Bokeh ist immer noch angenehm.

Bild #5 — Noch weiter die Blende geschlossen, die Dinge im Hintergrund werden immer deutlicher, das Bokeh wird etwas unruhiger aber ist noch angenehm

Bild #6 — Keine große Änderung zu Bild #5, nur dass die Unschärfekreise ein wenig kleiner werden

Bild #7 — Der Hintergrund wird immer klarer

Bild #8 — Das Bokeh wird unruhiger und der Vorder- und Hintergrund werden schärfer

Bild #9 — Voll geschlossene Blende (f16 oder f22). Der Schärfebereich wird immer größer.
Ich hoffe, ich habe Euch mit dieser Bilderserie nicht zu sehr gelangweilt und Ihr konntet die Zusammenhänge von Blende, Schärfentiefe und Bokeh erkennen. Versucht es doch einmal für Euch selber, nehmt Euer Lieblingsobjektiv, ein Motive Eurer Wahl, legt den Fokus immer auf die gleiche Stelle und beginnt dann mit der Bildserie, mit Offenblende startend, beim jeweils nächsten Bild jeweils die Blende um eine Stufe abzublenden. Ggf. vorher die ISO erhöhen, da mit immer mehr geschlossener Blende die Belichtungzeit abnimmt, auch ein eigentlich bekannter Effekt.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr Eure Ergebnisse in Eurem Blog veröffentlichen würden und hier einen Link darauf im Kommentar platzieren würdet. Aber es soll alles Spaß machen und kein Muss sein 🙂
Kamera: Sony A7
Objektiv: #329 Zenit IR f1.5 100mm M42 Anschluss
Aufrufe: 186
Immerhin ein 100mm f/1,5 hat nicht jeder.
LG aus dem lichtstarken Westfalen
Michael
Wie alt ist es 😉😉
Lieber Michael,
Du wirst vergesslich, hier hatte ich das Objektiv schon vorgestellt: https://deramateurphotograph.de/2020/08/06/329-zenit-ir‑1–5‑100-objektivvorstellung/
Das Objektiv ist relativ neu, denn es wurde zwischen 1995 und 2005 gebaut.
Ja, solche lichtstarken Objektive habe ihre Vor- bzw. Nachteile
LG Bernhard aus dem überbelichteten Neckartal