18 Comments

      • Dorothea+Stuffer

        Also ich wohne in Viechtach, Bayrischer Wald. da sind paar so komische Eingänge zu verborgenen Gängen im Stadtkern, nicht soo groß. Man hat viel rumgeforscht und ist zu der Überlegung gekommen, dass das Schrazelgänge sind. Schrazel sind sowas wie Zwerge, aber halt total Viechtacherwaldschrazel – –

        Was sagt Onkel Googel? Ich kopiere:

        Als Erdstall (ugs. auch Schrazelloch oder Schrazelgang) wird ein im Mittelalter von Menschenhand geschaffenes, nicht ausgemauertes unterirdisches Gangsystem bezeichnet. Besonders viele Erdställe gibt es im Bayerischen Wald.
        Das Wort Erdstall verweist auf eine Stelle in der Erde. Die in Bayern geläufigeren Begriffe Schrazelloch bzw. Schrazelgang ist abgeleitet von „Schrazeln“, zwergenartigen Schutzgeistern, die der Sage nach in Erdlöchern wohnen. Diese Zwerge sollen dem Volksglauben nach die Erdställe gegraben haben.

        Man weiß, dass Erdställe vor mindestens 1000 Jahren in ganz Bayern, in Österreich, Frankreich und Irland entstanden. Bodenuntersuchungen einiger Anlagen ergaben, dass sie im Zeitraum vom 10. bis 12. Jahrhundert angelegt wurden. Eine Zeitspanne, in der nichts über eine Besiedelung der betreffenden Gebiete bekannt ist. Dennoch gibt es allein 700 Erdställe in Bayern, davon sehr viele nördlich der Donau zwischen Passau und dem Bayerischen Wald. Der Gedanke ihrer Konstruktion muss in einem zusammenhängenden Zeitraum, auch wenn er Jahrhunderte umfasste, von Volk zu Volk weitergetragen worden sein. Labyrinthisch durchziehen sie Kirchberge, Friedhöfe und den Untergrund alter Siedlungsplätze. Die Gänge sind meist winkelig angeordnet, bis zu 0,6 Meter breit und nur 1,0 bis 1,4 Meter hoch. Vielfach gibt es Lampennischen sowie kammerartige Erweiterungen und Sitznischen. Engstellen, die nur kriechend passiert werden können, werden als „Schlupf“ bezeichnet.

        Der Zweck der Erdställe ist bis heute unklar. Es gibt zwei Thesen, die einander gegenüberstehen: Einerseits könnten sie als Fluchtwege oder Versteck gedient haben. Dagegen spricht aber die Tatsache, dass rund 90 Prozent der Gänge weder Belüftungsschächte noch Ausgänge haben. Andererseits könnte es sich bei den Erdställen um Kultstätten handeln, worauf auch die Wortbedeutung hinweisen würde. Desweiteren liegt der Schlüssel zum Verständnis der Erdställe in der vorchristlichen Religion Europas, die im Hochmittelalter da und dort durchaus noch existierte. Und in den Labyrinthsystemen wurde die uralte sakrale Weisheit unserer heidnischen Vorfahren bis weit in die christliche Ära hinein bewahrt.

        Meist werden die Gänge bei Aushubarbeiten zufällig gefunden. Die Angst der Bauherren oder Grundbesitzer, dass ihnen bei der vorgeschriebenen Meldung der Bau eingestellt oder hinausgeschoben wird, ist unbegründet. Wenn ein solches Objekt aufgefunden wird, kommt der Kreisheimatpfleger und fotografiert, vermisst und nach Rücksprache mit dem zuständigen Denkmalamt ist sie in kurzer Zeit wieder freigegeben. Nur wenn es sich um ein herausragendes, einmaliges Bodendenkmal handelt – wie etwa beim Röhrnbacher Schrazelgang –, können weitere Maßnahmen zur Sicherung von Kulturdenkmälern erforderlich sein.

  • Jutta

    Lieber Bernhard,

    ich kenne solche Türen auch noch. Alles, was in den Keller kam, wurde da hineingebracht – Kohlen, Holz und auch Kartoffeln, die man ja früher auch noch eingekellert hat.

    Liebe Grüße
    Jutta

  • Claudia

    Lieber Bernhard,
    ich kenn diese Kellertüren auch noch! Entweder ging es in den „normalen“ Keller oder in den Kohlen-oder Kartoffelkeller :O)
    Hab noch einen schönen und freundlichen Wochenteiler!
    ♥️ Allerliebste Grüße , Claudia ♥️

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