Fototipps,  Über Objektive

Dies und das über Objektive #1

Es wird ja dem einen oder anderen schon aufgefallen sein, dass ich einen Objektivfimmel habe. Je älter ein Objektiv umso lieber ist es mir. Mich reizt es einfach solche alten Optiken an modernen digitalen Kameras wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Konstrukteure dieser Objektive hätten es sich nicht im Traum vorstellen können, was man 100-150 Jahre später mit Ihren Entwürfen so anfängt. Teilweise werden diese auch professionell nachgebaut, z.B. das Petzval Design.

In lockerer Folge möchte ich etwas über die verschiedenen Objektivtypen und deren Eigenheiten zum Besten geben.

Fangen wir mit dem einfachsten Objektivtyp an, dem Einlinser oft auch Meniskuslinse oder auch Monokellinse genannt.

Bild #1 – Diverse Einlinsertypen – Das Bild wurde von Wikipedia heruntergeladen, durch mich angepasst, steht aber weiterhin unter CC BY-SA 3.0 zur freien Verfügung

Solch eine einfache Linse ist mit allen Abbildungsfehlern behaftet, die es geben kann. Durch die Formgebung und hochbrechenden Glassorten versuchte man diese Abbildungsfehler in erträglichen Grenzen zu halten.

Typische Abbildungsfehler sind,

Früher wurden die Einlinser gerne in günstigen Boxkameras, z.B. das Frontar, verbaut. Die hohle Seite zeigte auf den Film. Auch in der AGFA Clack wurde solch eine Miniskuslinse verbaut. In neueren Zeiten wurde diese Linsen auch aus Kunststoff hergestellt im unteren Kamerapreissegment verbaut, wie z. B. Kodak Instamatic 133. Beispielbilder die ich mit solchen adaptierten Linsen erstellt habe, findert Ihr, wenn Ihr auf den Link der jeweiligen Kamera oben klickt.

Man kann solche einlinsigen Objektive sehr leicht selber bauen. Einige Beispiele gibt es bei mir unter meinen Selbstbauobjektiven zu sehen. In der Regel reicht schon ein Brillenglas mit +3 Dioptiren aus.

Ein weiteres Mittel um die Abbildungsfehler einzugrenzen, ist, dass man eine kleine Belndenöffung verwendet. Deshalb haben solche alten Kameras oft einen Anfangsblende von f9 oder f11 und dazu noch eine Blende f22.

Diese Objektive konnte man nicht folkusieren, diese waren narrensicher fest eingebaut. Sichwort: Hyperfokale Einstellung.

Zum Schluss noch ein Auszug aus Dem Ratgeber im Photographieren von Ludwi David Verlag Wilhelm Knapp 1925:

Das Monokel – Darunter versteht man eine gewöhnliche, nicht achromatische Sammellinse. Sie wird trotz ihrer Fehler von künstlerisch schaffenden Lichtbildnern gerne benutzt, besonders für Portraits und Kopfstudien und bei Verwendung längerer Brennweiten, wei lsie billiger ist und weil man, eben ihrer Mängel wegen, Bilder mit weichen, d.h. etwas unscharfen Konturen enthält.“

Und Professor F. Schmidt schreibt im „Kompendium der praktischen Photografie“, Otto Nemmich Verlag Leizipg 1908:

Monokel-Objektive sind einfache Sammellinsen, Brillengläser. Sie sind lichtschwach, fordern also lange Expositionen, verzeichnen, indem am Rande des Bildes gerade Linien gerkümmt werden und geben namentlich in Folge von Fokusdifferenz keine scharfen Bilder. Wegen dieser letzten Eigenschaft werden sie von einigen Liebhabern zu Porträt- und Landschaftsaufnahmen absichtlich benutzt.“

Also gab es schon damals solche durchgeknallten Typen wie mich, ach, das sind ja Künstler :-D

Von meinem Großvater habe ich noch eine intakte AGFA Clack, mit dieser habe ich vor ein paar Rollfilme durchzujagen.

Könnte Ihr mit solchen Beiträgen etwas anfangen?

2 Comments

Schreibe einen Kommentar zu Christian W. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Hiermit stimme ich den Datenschutzbestimmungen dieser Seite zu. IP Adressen werden im Kommentarbereich automtisch gelöscht.

:bye:  :good:  :negative:  :scratch:  :wacko:  :yahoo:  B-)  :heart:  :rose:  :-)  :whistle:  :yes:  :cry:  :mail:  :-(  :unsure:  ;-)